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European Championships Veterans

CZE / Prag

Gold, Silber und Bronze bei der Ü30 Europameisterschaft.

Drei Athleten der Judoschule Roman Baur traten dieses Jahr bei der Veteraneneuropameisterschaft in Prag an. 760 Athleten starteten an vier Tagen, wobei am Sonntag dann die Manschaftsmeisterschaften stattfanden. Frankreich mit 147 und Russland mit 137 Athleten stellten das größte Teilnehmerfeld und so war es ein kleines Wunder, dass Deutschland im Medaillenspiegel hinter Russland und vor Frankreich auf Platz zwei des Medaillenspiegels landete und das mit nur 97 Athleten.

Am Freitag startete Roman Baur in der Altersklasse M4 -73 Kg und hatte diesmal Losglück mit einem Freilos im ersten Kampf. Im zweiten Kampf traf Baur auf den Esten Ott Ottsmann. Baur lies Ottsmann keine Chance. Im Boden gewann er durch einen Haltegriff nach knapp einer Minute. Im Viertelfinale war sein Gegner Yves Tullio. Gegen den Franzosen hat Baur bisher zweimal gewonnen und einmal verloren und auch dieses Mal wurde es wieder knapp. Baur nutzte einen schwachen Angriff von Tullio und bekam ihn in einen Haltegriff. Der Franzose wehrte sich nach Leibeskräften und so kam er eine Sekunde vor dem Sieg raus. Baur ging mit einer hohen Wertung in Führung und war etwas angefressen. Die Kampfzeit war fast um und Tullio setzte alles in seinen letzten Angriff, Baur konnte den Wurfansatz nicht stehen und gab noch eine hohe Wertung ab. Somit ging es in die Verlängerung und Baur war richtig sauer. Die Verlängerung geht nach der "Golden-Score" -Regel, wer zuerst eine Wertung erzielt gewinnt. Der Kampf wankte hin und her, beide griffen an, konnten aber keine Wertung erzielen. Nach zwei Minuten konterte Baur einen Angriff des Franzosen und stand im Halbfinale gegen den Tschechen Vladimir Mesaros. Baur lies sich vom Jubel der einheimischen Zuschauer nicht beirren, mit einem Selbstfallwurf ging der Leonberger in Führung und mit einer Wurfkombination stand Baur dann im Finale. Sein Gegner war sein Russischer Freund Ruslan Gamzatov, gegen den Baur noch nie gewinnen konnte. Und auch diesmal ging es nicht gut aus für den Leonberger Judotrainer. Nach knappen fünf Stunden Wartezeit auf das Finale verschlief Baur gleich den Griffkampf und nach dreisig Sekunden war der Traum von Gold vorbei. Mit einer Eindrehtechnik gewann Gamzatov den Kampf und Baur die Silbermedaille.

Am Samstag ging Kolja Wohlbold in der Altersklasse M2 -100 Kg und Viktoria Wild in der Altersklasse M1 -70 Kg an den Start. Wohlbold startete stark gegen den Türken Ender Eyubolglu. Mit zwei Schulterwürfen stand der Tiefenbronner schon im Halbfinale. Hier traf er aber auf den alten und auch neuen Europameister Cedric Margalejo. Der Franzose ließ den Reversgriff von Baurs Athleten nicht zu und warf ihn mit einer Abtauchtechnik. Somit stand Wohlbold im Kampf um Platz drei gegen den Franzosen Victor Lio. Wohlbold machte alles richtig. Er setzte seinen starken Reversgriff durch und setzte den Franzosen schwer unter Druck mit seinen Schulterwurfansätzen. Der Franzose war zu passiv und erhielt zwei Strafen. Wohlbold war in Führung und hätte dies eigentlich über die Zeit retten müssen. Doch 20 Sekunden vor Schluss setzte der Franzose alles auf eine Karte, griff mit einem Fusswurf an, Wohlbold konnte diesen nicht verteidigen und gab eine hohe Wertung ab. Den Rückstand konnte er in der kurzen Zeit leider nicht mehr aufholen und musste sich mit Platz fünf zufrieden geben.

Ebenfalls mit Platz fünf musste sich die Neue in der Ü30, Viktoria Wild begnügen. Wild war bei ihrer ersten Europameisterschaft zu vorsichtig. Im ersten Kampf gegen die Französin Ingrid Barthelemy ging es noch gut. Wild gewann mit zwei Strafen und einer kleinen Wertung gegen die Französin. Im Halbfinale gegen die Tschechin Pavlina Neuzilova war Wild klar die Bessere. Aber Neuzilova schaffte es immer wieder unter dem Jubel der tschechischen Zuschauer den Angriffen der Gerlingerin auszuweichen. Einmal brachte Wilds Gegnerin ihren Griff durch und warf Baurs Athletin mit einer Eindrehtechnik und ging mit einer kleinen Wertung in Führung. Wild konnte den Rückstand leider nicht mehr aufholen und verlor das Halbfinale. Im Kampf um Platz drei gegen die Ukrainerin Ganna Antonova hatte Wild keine Chance. Die Ukrainerin nahm Wilds linke Hand weg und warf sie mit einer Eindrehtechnik.

Am Sonntag aber konnte Wild das ändern. Baur und Wild starteten noch für Deutschland in der Mannschaft. Baurs Team hatte etwas Pech und kamen gleich gegen den späteren Sieger Russland I. Das Team verlor mit 1:4, wobei nur der Schwergewichtler Jens-Peter Bischof einen Punkt holte. In der Trostrunde ging es gegen Frankreich I, die auch gegen Russland I verloren hatten. Das Deutsche Team gewann 3:2 wobei Baur in seinem Kampf eine Führung kurz vor Kampfende noch abgab und verlor. Gegen Schweden war der Leonberger aber dann wieder voll da. Mit 5:0 wurden die Schweden auf den siebten Platz verwiesen und für die Deutschen ging es um Platz drei gegen Aserbeidschan. Donald Schmidt -66 Kg verlor seinen Kampf mit einer Abtauchtechnik. Baur gewann -73 mit einem Haltegriff. Olaf Rodenwald -81 gewann mit einer hohen Wertung. Stafano Pressello -90 verlor. Jens-Peter Bischof ließ seinem körperlich unterlegeneren Gegner keine Chance und sicherte den wichtigen dritten Punkt und somit die Bronzemedaille.

Auch die Frauen mussten gleich gegen Russland ran. Mit einem 4:1-Sieg machten es die Mädels aber besser als die Männer, wobei Wild ihren Kampf durch eine Würgetechnik verlor. Auch gegen Italien ließ das Frauenteam nichts anbrennen und schickte die Italiener mit 5:0 in die Trostrunde. Viktoria Wild gewann ihren Kampf durch zwei Strafen. Im Finale standen sie dem starken französichen Team gegenüber. -52 gingen die Deutschen in Führung durch einen Fusswurf von Anika Walldorf, -57 glich Frankreich aus und gingen mit einem Sieg -63 Kg sogar in Führung. Somit musste Wild Verantwortung übernehmen und gewinnen. Wild lies ihrer Gegnerin keine Chance, mit einem Schulterwurf ging die Gerlingerin mit einer hohen Wertung in Führung und sicherte diese bis zum Kampfende. In der Kategorie +70 Kg lies Johanna Schumann nichts anbrennen und gewann den wichtigen dritten Punkt.

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