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4. Internationale Tübinger Judo-Schulsport-Fortbildung

Tübingen

Der Olympiasieger kehrte zu seinen Wurzeln zurück!

Bereits zum vierten Mal fand im Oktober die „Internationale Tübinger Judo-Schulsport-Fortbildung“ statt. Auch in diesem Jahr konnte der Organisator Joachim Gehrig Teilnehmerinnen und Teilnehmer – etwa zur Hälfte Lehrerinnen und Lehrer, zur anderen Hälfte Vereinstrainerinnen und Vereinstrainer - aus Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, Frankreich, Polen und der Schweiz in der Universitätssporthalle Tübingens begrüßen. Die Schulsportwettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“, an denen jährlich ca. 3 Millionen Kinder und Jugendliche teilnehmen, verkörpern eine Idee. Nach dieser Idee sollen über den Schulsportwettbewerb junge Talente entdeckt und gefördert werden um später zu Spitzenathleten zu reifen. Vielfach wird diese Idee als Utopie betrachtet. Aber im Judo wurde sie Realität. Ole Bischof kämpfte als 14 jähriger Grüngurtträger noch bei Oberschulamtsmeisterschaften. Die weitere Entwicklung ist ja bekannt. Aber schon damals war auffällig, dass er seine Kämpfe mit Eindrehtechniken in Rechts- und Linksausführung sowie durch variable Beintechniken zur Kombination nach hinten mit Wurfippon gewonnen hatte. Seine Verbundenheit zum Schulsport Judo wurde durch sein Mitwirken bei der Tübinger Judo-Schulsport-Fortbildung untermauert. Ebenfalls hat sich Ole Bischof als Pate für die Judo-Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ zur Verfügung gestellt. Mit Gunter Bischof (7. Dan) konnte wiederum ein Referent gewonnen werden, der in seltener – wenn nicht einzigartiger – Art und Weise als nun pensionierter Gymnasiallehrer Schulsportkompetenz und Leistungssportkompetenz in einer Person vereint. „Judo-Urgestein“ Dr. Hans Müller-Deck (9. Dan) überzeugte sowohl bei seinem wissenschaftlichen Vortrag im Hörsaal wie auch durch seine methodischen Überlegungen zum Problem „Übergang Stand – Bodenlage“ auf der Matte. Peter Frese begeisterte die Teilnehmer mit seiner Trainingseinheit zu Fuß- und Beintechniken. Mit Peter Frese als ehemaligem Bundesligakämpfer, Bundesligatrainer, Diplomtrainer und inzwischen Träger des 7.Dan hat der DJB einen herausragenden Judoka als Präsidenten. Auch nutzte Peter Frese das Forum zu einer Diskussionsrunde und „Aussprache mit der Basis“ im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Deutschen Judo-Bundes. Volker Gößling und Joachim Gehrig (beide 6.Dan), die Schulsportreferenten aus Nordrhein-Westfalen und Württemberg boten den Teilnehmern wettkampfrelevante Handlungskomplexe im Stand und in der Bodenarbeit. Die Unterrichtseinheiten „Akrobatik auf der Judomatte“ und „Von der Falltechnik zum Stunttraining“ von Volker Gößling boten den Lehrern zahlreiche Anregungen, die auch über den Judounterricht hinaus im Schulsport eingesetzt werden können. Pierre Schmitz, Diplomsportwissenschaftler und erfahrener Personaltrainer, motivierte die Teilnehmer mit seinen Übungsprogrammen zur Stabilisation, Koordination und Kräftigung mit Kleingeräten auf der Judomatte zu engagierter Mitarbeit und zu so manchem Muskelkater. Japanologe Wolfgang Fanderl (5.Dan) vermittelte Grundprinzipien der Bodenarbeit, die auch so manchem erfahrenem Trainer interessante Reflexionen ermöglichten und ergänzte dies durch seinen Vortrag zu Kultur japanischer Feste. Die Judo-Neueinsteiger wurden mit einer bewährten Anfänger-Methodik durch Gerhard Rilling und Joachim Gehrig betreut. Die vielen Kontakte , die auf der Judomatte geknüpft wurden, konnten bei den gemeinsamen Abendveranstaltungen am Freitag und am Samstag bei interessanten Gesprächen vertieft werden. Viele der Teilnehmer haben sich den Termin im kommenden Jahr bereits vorgemerkt: „Fünfte Internationale Tübinger Judo-Schulsport-Fortbildung“ von 08. Bis 10. Oktober 2010!

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