News

Mit einer kleinen Auswahl, organisiert vom DJB, finanziert von den Landesverbänden bzw. den Vereinen, nahm der Deutsche Judobund am Internationalen Turnier in Kiew teil. Mit 24 Nationen fand das Turnier auf hohem Niveau statt. Während Russland und Frankreich Nachwuchs-Teams ins Rennen schickten, waren Aserbaidschan, Griechenland, die Türkei und das Gastgeberland mit ihren Top-Athleten am Start. In der Gewichtsklasse bis 55 kg ging Ron Hendricks aus NRW an den Start: Er verlor gegen den spätern Sieger Mushkiyev –AZE und in der Trostrunde gegen Kysluk mit Ippon für Abtauchtechnik. Bis 66 kg erreichte, nach Verletzung, Igor Wandtke aus Lübeck, nicht seine Bestform. Diese hätte er aber benötigt, um Kanashov aus KAZ zu schlagen. Nach zwei Siegen und einer Niederlage, also die Trostrunde. Hier ließ er sich von Melnychenko – UKR mit Tai-Otoshi überraschen. Ephraim Neumann aus Niedersachsen siegte mit zwei Mal Waza-ari für Abtauchtechnik gegen Nimerenco aus MDA. Leider hielt er einen gut herausgearbeiteten Haltegriff (Ura-Gatame) nur Yuko, dies reichte nicht, den halben Punkt des Schweden Malmberg aufzuholen, welchen dieser mit Morote-Seoi-Nage erzielt hatte. Da Malmberg im nächsten Kampf gegen RUS verlor, schied Ephraim aus dem Turnier aus. Sascha Herkenrath erkämpfte sich bis 73 kg eine Bronzemedaille. Er besiegte, als jüngster Jahrgang, starke Gegner, wie den Sieger des Turniers von Lyon- Popovych/UKR mit unterschiedlichen Techniken im Stand, wie im Boden. Der Moldawier Bocan überraschte ihn im Kampf um den Einzug ins Finale mit einer Beingreiftechnik, aber um den dritten Platz, gegen Shauliuk ließ er nichts anbrennen. Mit einem tollen Ko-Uchi-Gari beendet er das Turnier als Dritter. Benjamin Münnich begann in der gleichen Gewichtsklasse mit drei Siegen gegen Gegner aus Russland und der Ukraine. Ko-Uchi-Makki-Komi war die Erfolgstechnik. Um den Pool-Sieg eine Niederlage gegen den starken –Griechen Tsoukuris, welcher ihn vorzeitig besiegte. In der Trostrunde eine sehenswerter Kampf, leider mit dem besseren Ende für den Konkurrenten: Thysenko –UKR: Erst Waza-ari für den Ukrainer, dann ein explosiver O-Uchi-Gari von Benjamin, welcher mit Ippon bewertet wird! Die Außenrichter nehmen die Wertung auf Waza-Ari zurück, gleich im nächsten Angriff wirft Thysenko eine Rückwärtstechnik und siegt mit dem zweiten halben Punkt. Martin Nussmann aus Thüringen (bis 90 kg) beginnt mit zwei Siegen gegen Rechts- und Linkskämpfer das Turnier. Hierbei wirft er sehenswert O-Soto-Gari und Uchi-Mata. Um den Pool-Sieg eine Niederlage gegen den technisch sehr guten Iddir aus FRA. Nach Yoko-Tomeo-Nage (7) setzt dieser am Boden konsequent nach und besiegt Martin mit Osae-Komi-Waza. Auch in seinem Trostrundenkampf verliert er durch Osae-Komi-Waza gegen einen Athleten aus der Ukraine. Sven Heinle (SV Fellbach) erkämpft im Schwergewicht die zweite Bronzemedaille für Deutschland: Im ersten Kampf ein Sieg mit Sode-Tsuri-Komi-Goshi gegen einen russischen Kämpfer. Gegen Akalahya aus der Ukraine führte er lange mit Yuko für ISN und würgte seinen Gegner noch kurz vor Ende des Kampfes ab. Mettis aus Estland besiegte ihn mit Te-Guruma (10), um den Einzug ins Finale und gewann anschließend auch das Turnier. Somit blieb der Kampf um Bronze, welchen Sven vorzeitig durch Sode-Tsuri-Komi-Goshi für sich entschied.

Am Montag nahmen die Athleten an zwei Trainingseinheiten des Trainingscamps teil und am Abend gab es die Möglichkeit, das Zentrum von Kiew zu besichtigen. Dann ging es am Dienstag, mit neuen sportlichen Erfahrungen und vielen Eindrücken zurück nach Deutschland. Der Dank des Mu20-Teams geht an alle, welche die Maßnahme durch Hilfe bei der Organisation und der Finanzierung unterstützt und möglich gemacht haben.

Mirko Grosche

Mannschaftsbild: Obere Reihe: v.l. Martin Nussmann, Sven Heinle Untere Reihe: v.l. Ephraim Neumann, Sascha Herkenrath, Ron Hendricks, Igor Wandtke, Benjamin Münnich