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Lehrerfortbildung "Judo in der Schule"

Albstadt-Tailfingen

Abschlusslehrgang „Judo in der Schule“ an der Landessportschule Albstadt-Tailfingen

„Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...“ – bei diesen Worten denken bestimmt alle Teilnehmer der diesjährigen Judo-Lehrerfortbildung an drei lehrreiche, aber auch amüsante Tage an der Landessportschule Albstadt-Tailfingen zurück. Dort fand vom 09. bis 11. Dezember 2009 wieder der traditionelle Jahresabschlusslehrgang für judobegeisterte Pädagogen statt, die dafür sorgen, dass diese Sportart auch im Schulsport zum Einsatz kommt. „Das gesamte Lehrgangsprogramm war klasse!“ lautete das einstimmige Urteil aller Teilnehmer bei der Abschlussbesprechung am Freitag. Los ging das Ganze mit einer Einheit von Gerhard Rilling (Schulsportbeauftragter für den Kreis Tübingen, Gymnasial-Sportlehrer und 1.Dan), die von der „Kumi-Kata“, der Grifftechnik, zum „Randori“, dem freien Üben, führte. Auf spielerische Art und Weise wurde uns hier gezeigt, wie man Judo von Anfang an wettkampfnah vermitteln kann. „Anfängermethodik“ – dieses Wort wurde auch in der folgenden Einheit auf der Judomatte ganz groß geschrieben. Joachim Gehrig (6.Dan), der Schulsportreferent des Württembergischen Judo-Verbandes e.V., zeigte Wege, das Werfen und Fallen methodisch sinnvoll aufbereitet zu unterrichten. Anhand der beiden Basis-Techniken Tsuri-komi-goshi und O-uchi-gari wurde den Teilnehmern schrittweise ein kleiner Handlungskomplex vermittelt, der auch Anfänger in die Lage versetzt, je nach Reaktion von Uke situativ angemessen zu handeln. Besonders interessant waren die verschiedenen kindgerechten Möglichkeiten zur Vermittlung der elementaren Falltechniken. Für gute Laune beim Üben sorgte das Erlernen der Judorolle als „Affe Charly“, der von Anfang an schon beinahe wie ein großer Judoka über die Weichbodenmatte rollte. Einen weiteren Farbtupfer der Veranstaltung bildeten die beiden Einheiten zur „Selbstverteidigung in der Schule“, die von Markus Swierkot (7.Dan Jiu-jitsu und 4.Dan Judo) und seinem tapferen Uke Stefan Orth (1.Dan Judo) geleitet wurden. Auf die Frage „Was macht ihr als Erstes, wenn ihr angegriffen werdet?“ kam spontan die Antwort „Davonlaufen“. Gar nicht schlecht, lautete doch auch der Rat des Spezialisten, zuerst für „Distanz“ zu sorgen. Doch für den Fall, dass man an die Wand gedrängt wird, wurden zahlreiche Handlungsmöglichkeiten und Tricks aufgezeigt, die die wissbegierigen Pädagogen gleich ausprobierten. Ein gezielter Griff am kleinen Finger oder am Handgelenk des Angreifers genügt oft schon, um den Gegner außer Gefecht zu setzten. „Mit minimalem Aufwand zum Erfolg“ – so lautete die Devise des Selbstverteidigungsspezialisten. Am letzten Vormittag stand für ein paar der Teilnehmer noch die größte Hürde bevor: das Ablegen der Kyu-Prüfung. Sabine Hammer, selbst Trägerin des 2. Dan, fungierte als Prüferin und gratulierte den frischgebackenen Trägern des gelb-weißen und des gelben Gürtels zu ihrer bestandenen Prüfung. Dass so viel Sport müde und erschöpft macht, spürte und hörte man während der letzten Einheit an diesem Vormittag auf der Judomatte. Der ein oder andere musste seinen Einsatz wegen Muskelkater „in den Schultern“ oder „am Po“ zurückschrauben und eine kleine Pause auf der Bank einlegen. Doch neben der körperlichen Betätigung kam auch der gesellige Teil nicht zu kurz. Wie jedes Jahr traf man sich abends nach dem Besuch der Sauna oder einer Zusatzeinheit auf der Judomatte in der Sportlerklause, um bei dem einen oder anderen Glas Wein über dies und jenes zu diskutieren. Franz Lauth sorgte mit seiner Gitarre für Stimmung beim Sportlertreff. „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ – mit seinen Schlagern und den dazugehörigen Liedblättern begeisterte er nicht nur die Teilnehmer der Judo-Fortbildung; im Lauf des Abends rückten auch Sangesbegeisterte von den Nachbartischen heran und so kam es, dass an beiden Abenden eine Bombenstimmung in der Sportlerklause herrschte. Mit vielen neuen Ideen im Gepäck, aber auch mit einer gehörigen Portion Muskelkater im Körper verließen die Teilnehmer am Freitagnachmittag bei Schneefall und winterlicher Kälte die Landessportschule. Was bleibt am Ende zu sagen? Vielen Dank, Joachim, für die Organisation des Lehrgangsprogramms! Auf ein hoffentlich zahlreiches Wiedersehen beim nächsten Mal!

Tanja Frisch (1.Dan, ehemalige Bundesligaathletin des VfL Sindelfingen)

sh. dazu auch die beigefügten Bilder:

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