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Der Gründer der Judoabteilung des TSV Freudenstadt Manfred "Manne" Heilig ist im Alter von 80 Jahren verstorben

Manfred Heilig hatte im Jahr 1965 die Judoabteilung des TSV Freudenstadt ins Leben gerufen und somit die japanische Kampfkunst erstmals im Kreis bekannt gemacht. Für seine Verdienste um den Judosport wurde er mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Manfred Heilig wurde am 11. Oktober 1933 in Friedrichshafen geboren. Nach der Schule begann er seine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Biberach an der Riß. Anschließend wurde Heilig nach Freudenstadt versetzt. 30 Jahre lang wirkte er in der Kreisstadt, zuletzt als Dienstgruppenleiter. 1985 übernahm er bis zu seiner Pensionierung die Führung des Polizeipostens in Bad Rippoldsau-Schapbach. Sein Ruf eilte ihm oft voraus, konnte er sich im Dienst doch immer auf seine Fähigkeiten als Judokämpfer verlassen.

Der Anstoß zu seiner Judokarriere liegt im Jahr 1959, als er auf einen Lehrgang für Ausbilder in der Selbstverteidigung bei der Polizei geschickt wurde. Zwar bestellte Manfred gleich eine Judomatte, doch es sollten sechs Jahre ins Land gehen, bis diese tatsächlich geliefert wurde. Manfred plante, Judo nicht nur seinen Kollegen beizubringen, sondern den Sport auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daher entschloss er sich eine Judoabteilung im TSV Freudenstadt, seinem Heimatverein, zu gründen. Am 7. Mai 1965 versammelten sich im Chemiesaal der Falkenrealschule rund 100 Interessierte, wobei sich 80 Personen in die ausliegenden Trainingslisten einschrieben. Ein Anfang war gemacht, im Juli 1965 erfolgte die Aufnahme in den Württembergischen Judo-Verband.

Anfangs selbst nur mit dem Gelbgurt graduiert, fuhr Manfred Heilig regelmäßig mit einigen Mitstreitern zum Training in andere Vereine, um das so gewonnene Wissen vor Ort weiterzugeben. Getragen von diesem Enthusiasmus bildete sich nach und nach ein fester Stamm, und die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Judoka aus Freudenstadt brachten es teilweise zu Erfolgen bis auf deutscher Ebene. 1972 legte Manfred als erster Judoka im Landkreis Freudenstadt die Prüfung zum 1. Dan ab. Einige Jahre später folgte die Graduierung zum zweiten Dan. 1986 ernannte der TSV Freudenstadt Manfred Heilig zum Ehrenmitglied. Im Jahr 2000 zog die Judoabteilung nach und ernannte ihn zu ihrem ersten Ehrenmitglied. Der WJV verlieh ihm im Jahr 2005 für sein umfangreiches Wirken die Ehrennadel in Gold.

Mit seiner Versetzung nach Bad Rippoldsau-Schapbach gründete Heilig auch dort einen Verein, blieb den Freudenstädtern aber immer eng verbunden. Auch nach seiner aktiven Judozeit versuchte er auf Hauptversammlungen, Vereinsfesten und bei Turnieren immer präsent zu sein. Er erfreute sich an seinem "Kind", so bezeichnete er die Abteilung, die sich so prächtig entwickelt hatte. Von vielen wurde er deshalb auch "Papa Heilig" genannt. Nächstes Jahr begeht die Judoabteilung des TSV Freudenstadt ihr 50-jähriges Jubiläum, das sie gerne mit ihrem Gründungsvater gefeiert hätte.

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