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DJB-Handlungsleitfaden zum 8. Kyu

Zum 01. Juli 2022 trat das neue Graduierungssystem für Kyu-Grade mit einer Übergangszeit von achtzehn Monaten in Kraft. Die Umsetzung der Inhalte soll in den Landesfachverbänden und den Vereinen behutsam eingeführt werden und dazu finden seitdem zahlreiche Multiplikatoren- und Infoveranstaltungen statt. Der Deutsche Judo-Bund e.V. möchte die Judo-Vereine direkt unterstützen und hat bereits einige Begleitmaterialien zur Erläuterung online gestellt. Diese Materialien stehen unter:

https://www.judobund.de/aus-fortbildung/kyu-graduierungssystem/das-graduierungssystem/

zum Download bereit und werden laufend ergänzt und überarbeitet. Zusätzlich veröffentlicht der DJB im Rahmen des „Technik-Tuesday“ jeden Dienstag in den sozialen Medien sehr einfache technische Lösungsmöglichkeiten, dargestellt von unseren besten Athleten/innen. Eine zentrale Rolle in diesem neuen System spielt der neue weiß-gelbe Gürtel, der 8. Kyu. Das eigentliche Kyu-Ausbildungssystem besteht nur noch aus sieben kompetenzorientierten Ausbildungsstufen und beginnt mit dem Training zum gelben Gürtel, dem 7. Kyu. Der 8. Kyu ist ein Einstiegsgürtel mit sehr geringen Anforderungen, um möglichst viele Kinder und natürlich deren Eltern mit den Grundlagen, Ideen und Werten unserer Sportart vertraut zu machen.

Einstieg in das Judo

8. Kyu (weiß-gelb): „Dein erster Schritt zum schwarzen Gürtel“

Durch eine Graduierung zum 8. Kyu wird anders als bisher und anders als durch die höheren Grade kein erreichtes Fertigkeitsniveau, sondern ausschließlich ein Grundverständnis von und über Judo, dokumentiert, das im Rahmen einer Kurzeinführung innerhalb und außerhalb eines Vereins durch praktische Beispiele erlangt wurde:

  1. Beim Judo sind Judo-Werte und die Einhaltung von Etikette, die diese Werte repräsentieren, allgegenwärtig und unerlässlich.
  2. Beim Judo wird gelernt zu fallen ohne sich zu verletzen, da dies die Voraussetzung für jedes weitere Üben und für Sicherheit in vielen Situationen des Alltags ist.
  3. Beim Judo-Standkampf versuchen die Kämpfenden sich kontrolliert zu werfen.
  4. Beim Judo-Bodenkampf versuchen sich die Kämpfenden gegenseitig auf den Rücken zu legen und dort mit einem Haltegriff festzuhalten.
  5. Beim Judo gibt es mit dem „Abklopfen“ ein universelles STOP-Signal, das alle Aktionen unmittelbar beendet.

Diese elementaren Grunderfahrungen können im Rahmen einer Einführung von nur wenigen Stunden innerhalb und außerhalb von Judovereinen vermittelt werden. Sie können auch von Personen ohne formale Qualifikation (Graduierung, Prüferlizenz, Trainerlizenz) im Judo nach zertifizierender Beratung vermittelt und ein entsprechender Lernerfolg festgestellt werden.

Voraussetzung für eine Graduierung von Teilnehmenden außerhalb von Judovereinen ist daher eine formlose Kooperationsvereinbarung mit einem Judoverein, der über mindestens eine Person mit gültiger Trainer-C-Lizenz oder gültiger Graduierungs-Berechtigung des Landesfachverbandes verfügen muss, um den Kooperationspartner angemessen beraten zu können.

Der 8. Kyu wird entsprechend der vorstehenden Erläuterungen stets von einem Verein an die Teilnehmenden von Angeboten einer kooperierenden Einrichtung (Kita, Schule, OGS, private Initiative usw.) auf einer offiziellen DJB-Urkunde bescheinigt, die der Verein durch eigene Kontaktdaten ergänzen kann. Entsprechende Blanko-Urkunden sind von den Vereinen über die Geschäftsstellen der Landesverbände bestellbar. Individuelle landesfachspezifische Regelungen werden von den Landesfachverbänden umgesetzt.

Ein DJB-Mitgliedsausweis ist für die Graduierung von Teilnehmenden an Angeboten der Kooperationspartner nicht erforderlich. Für Vereinsmitglieder gilt jedoch die Passordnung des DJB uneingeschränkt.

Tipps zur Umsetzung

  • Kontaktaufnahme über Judo-Eltern zur Kita, Schule, OGS
  • Aktive Vorstellung des Konzepts bei den entsprechenden Leitungen
  • Offenes „Schnuppertraining“ im Verein
  • Animation von Judo-Kinder ihre Freunde mitzubringen „Komm doch mal mit“
  • Elterngraduierung beim Eltern-Kind Training
  • „Tag der offenen Tür“ im Verein mit Werbung „an einem Tag zum ersten Judogürtel“
  • Mitglieder werben Mitglieder und erhalten einen Monat beitragsfrei

Erstellung kurzer Videoclips und Verbreitung über soziale Medien Informationen über Fördermöglichkeiten zur Finanzierung solcher Projekte gibt es bei der Deutschen
Sportjugend, dem DOSB oder den Landessportbünden. Ein Beispiel dazu ist das aktuelle „Restart“ Programm des DOSB.

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