Referate

Kata-Infos

Nage-no-Kata

Nage-no-Kata und Katame-no-Kata sind die ersten Kodokan-Kata, die Jigoro Kano in den Jahren 1884 und 1885 in ihren ursprünglichen Formen entwickelte.

Kano entwickelte die Nage-no-Kata als Bindeglied zwischen dem alten Ju-Jutsu und seinem neuen Kodokan-Judo. Die von ihm gewählten Techniken sollen übergreifende Prinzipien darstellen, die auch in vielen anderen Techniken wiederzufinden sind und erheben somit nicht den Anspruch, modernes Wettkampf-Judo zu repräsentieren.

Kano wählte aus jeder Wurfgruppe jeweils drei Techniken aus, die beidseitig ausgeführt werden. Besonderer Wert liegt dabei auf deutlich erkennbaren Darstellungen von:

  1. Kuzushi: Brechen, Stören des gegnerischen Gleichgewichts
  2. Tsukuri: Anpassen der eigenen Körperhaltung an das gebrochene oder gestörte gegnerische Gleichgewicht zur Wurfvorbereitung; Herstellen der Kontaktpunkte
  3. Kake: Wurfausführung; Kime

Neben den Wurftechniken wird auch die richtige Körperhaltung, das Gehen sowie Körperbeherrschung geübt.

Ferner muss man bei der Ausführung der Kata auf Folgendes achten:

  • Tori und Uke müssen auf die Etikette der Begrüßung achten, denn sie ist so wichtig wie eine Technik.
  • Uke darf nicht springen, sondern wird von Tori geworfen.
  • Beide achten auf paarweises Greifen, wobei Tori sehr schnell die Initiative übernehmen muss.
  • Tori und Uke achten auf gleichzeitige und fließende Bewegung in die Technik bzw. gleichzeitiges Zusammentreffen bei den Schlagangriffen und erreichen damit - durch technische Perfektion und einem kontrollierten Abschluss - eine ausgeglichene, harmonische Darstellung.
  • Ein „Stopp“ in der Bewegung findet nur statt, wenn Uke versucht die Aktion von Tori zu stören oder wenn für Tori ein „Stopp“ für die Ausführung eines Kuzushi notwendig ist.
  • Bei allen Techniken übernimmt Tori die Initiative (siehe oben) und bestimmt die Ausführungsgeschwindigkeit. Uke muss immer auf Toris Aktion reagieren und - wenn möglich - versuchen sie zu verhindern.
  • Bei jeder Technik gibt es einen Grund, warum sie so ausgeführt wird. Tori und Uke müssen ihn kennen um den Wurf richtig auszuführen.
  • Bei der Kata gibt es eine Steigerung der Techniken, das heißt, beide lernen aus einer Technik, um bei einer ähnlichen Situation eine Alternative anzuwenden. Tori und Uke müssen dem entsprechend agieren und reagieren.
  • Uke muss alle Falltechnik-Varianten beherrschen.
Quelle:
Deutscher Judo-Bund (Hrsg.): Begleitheft zum Dan-Prüfungsprogramm. Ein Nachschlagewerk zu verschiedenen Themen der Dan-Prüfungsordnung im Deutschen Judo Bund e.V. (http://www.judobund.de/fileadmin/_horusdam/487-Begleitmaterial_DanPO_DJB_Mai2011.pdf Stand 02.07.2015, S. 104-105).
Der Inhalt wurde leicht verkürzt und ergänzt.
 

Verfasst von Astrid Czymara