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Bundesentscheid 2008 - Jugend trainiert für Olympia

Schonach / Baden

OHG Judoka kämpfen gegen Goliath

Mit der Hoffnung einer kleinen Außenseiterchance waren die Schüler vom Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg zum Bundesfinale nach Schonach gereist. Ein kleines Handycup hatten sie mit im Gepäck, sie konnten als Quartet nur vier der fünf Gewichtsklassen besetzen. Im Vorfeld war schon klar, dass die großen Sportschulen die vorderen Platzierungen unter sich ausmachen würden, dort haben die Schüler die Möglichkeit im Rahmen des Sportunterrichts auch vormittags zu trainieren und die Mannschaften bestehen zum größten Teil aus Leistungssport orientierten Schülern. Letztendlich landete das OHG-Quartet nur auf Platz fünfzehn, was aber nicht die guten Einzelleistungen der Judoka vom JudoTeam Steinheim widerspiegelt.

Am ersten Tag konnten die Barockstädter in der Vorrunde keinen Sieg verbuchen. Mit einer 0:4 (10:40) Niederlage gegen die Sportschule Frankfurt/Oder, einem 2:3 (20:25) gegen das Sportgymnasium Jena und einem 2:3 (20:23) gegen das Schulzentrum Ronzelenstraße Bremen standen sie in der Runde der Platzierungskämpfe neun bis sechzehn. Herausragender Kämpfer an diesem Tag war Steffen Hoffmann der mit seinen vierzig Kilogramm in der Klasse bis 46 Kilo ran musste. Gegen Frankfurt erkämpfte er gegen den starken Brandenburger Guttbel ein Unentschieden und die beiden anderen Kämpfe beendete er vorzeitig mit sehenswerten Wurftechniken. Der jüngste im Team, Norman Kästle, kämpfte eine Klasse höher als gewohnt und hielt mit der meist zwei Jahre älteren Konkurrenz gut mit. Schade, dass er seine Begegnungen trotz großen Kampfeinsatzes mit kleinen Wertungen abgeben musste. Auf diesem Niveau überfordert war Tobias Lintzen. Der Freizeitjudoka konnte seinen Gegnern, trotz Kampfeswillen, nicht viel entgegenhalten und gab seine Kämpfe vorzeitig ab. Max Schenk, noch nicht ganz so wettkampf-erfahren, zeigte eine gute Leistung und steuerte Punkte auf das Ludwigsburger Konto bei. Auch am zweiten Tag hatten die Ludwigsburger kein Glück. In der ersten Begegnung trafen sie gleich wieder auf ein Sportgymnasium. Gegen Halle verloren sie mit 1:4, den einzigen Punkt holte Steffen Hoffmann. Der Siegeswillen wurde durch die erneute Niederlage jedoch nicht gebrochen. Mit viel Optimismus ging es gegen das Gymnasium Himmelsthür Hildesheim. Steffen Hoffmann war erneut Punktegarant, mit der dritten Wurftechnik bekam er vom Kampfgericht den vorzeitigen Punkt zugesprochen. Der zwölfjährig Norman Kästle steuerte mit einem Hüftfeger einen weiteren Punkt bei. Auch ein Niedersachse war zu stark für Tobias Lintzen und er musste seinen Kampf vorzeitig abgeben. Nachdem die Hildesheimer die Klasse bis 60 Kilogramm auch nicht mehr besetzen konnten, lag es an Max Schenk die Entscheidung zu bringen. Schenk traf auf einen physisch stärkeren Gegner in der Klasse über 60 Kilogramm und unterlag ebenfalls vorzeitig. Beim Stand von 2:2 (20:20) musste ein Stichkampf die Entscheidung im sofortigen Golden Score, erste Wertung entscheidet den Kampf, ausgelost werden. Das Los traf den Jüngsten. Kästle war dieser Belastung nicht gewachsen, von einer unorthodoxen Technik des Hildesheimer lies er sich überraschen. Auch ein Haltegriffansatz danach rettet ihn nicht mehr, denn der Niedersachse hatte für seinen Wurfansatz schon eine mittlere Wertung erzielt. (Diese Reglung wird ab dem nächsten Jahr wieder geändert, da die psychische Belastung für die jungen Sportler doch sehr hoch ist. Der entscheidende Kampf geht dann wieder über die ganzen drei Minuten). Um die rote Laterne kämpften die Ludwigsburger am dritten und letzten Wettkampftag, diese wollte sie aber auf keinen Fall mit nach Hause nehmen. Sie konnten sich für die letzte Begegnung, gegen die Johann-Liss-Realschule Oldenburg, noch einmal gut motivieren. Hoffmann siegte mit Innschenkelhüftwurf und Kästle mit einer kleinen Innensichel, auch Tobais Lintzen schaffte endlich einen Sieg, ebenfalls mit Innenschenkelhüftwurf und Max Schenk erkämpfte den vierten Punkt mit einer großen Innensichel zum Endstand von 4:1 (40:10). Ein versöhnlicher Abschluss für eine tolle Woche mit dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ für die Ludwigsburger Schüler.

Ergebnisse: Männlich 1. Platz Sportschule Frankfurt/Oder 2. Platz Schul- und Leistungssportzentrum Berlin 3. Platz Gesamtschule Alter Teichweg Hamburg 3. Platz Sportgymnasium Leipzig

Weiblich 1. Platz Schul- und Leistungssportzentrum Berlin 2. Platz Sportschule Frankfurt/Oder 3. Platz Sportgymnasium Leipzig 3. Platz Lucas Gymnasium Leverkusen

Beatrix Kästle

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