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Gewaltprävention für Stockkämpfer

Die Stockkämpfer des Turnvereins Tamm stellten sich am Dienstag, 11. Februar 2020, einer neuen Herausforderung. Unter der Anleitung des angehenden Fachübungsleiters für Gewaltprävention Carsten Nallinger, der wiederum von Rainer Struensee vom Lehrerteam unterstützt wurde, ging es eineinhalb Stunden lang um die Vermeidung von körperlichen Konflikten.

Dazu gab es zunächst anhand von aktuellen Pressemeldungen und vor allem durch Einblicke in die amtliche Polizeistatistik für den Kreis Ludwigsburg eine Einschätzung zur tatsächlichen Gefahrenlage. Doch auch wenn sich die Lage in der Region als sicher darstellt, ging es im nächsten Schritt um das frühzeitige Erkennen von Gefahren. Anhand des sogenannten Cooper-Farbcodes lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie Situationen erkennen und einschätzen können.

Im anschließenden praktischen Teil ging es zunächst um einen sicheren Stand. Aber auch eine ebenso geschützte wie dennoch beschwichtigende Handhaltung wurde geübt. Hinzu kam aber das Einsetzen der Stimme, mit lauten, möglichst einfachen Anweisungen an den Aggressor. Zudem wurde die Ansprache von Dritten geübt, die etwa die Polizei rufen sollen.

Erst dann kam es zu den ersten „tätlichen Übergriffen“. Ziel der Partnerübungen war es, sich jeweils möglichst schnell aus der Gefahr zu begeben. Sei es durch einfaches Ableiten bis hin zum zu Boden bringen des Angreifers. Zu guter Letzt gab’s noch ein Rollenspiel. Dazu musste immer wieder ein Freiwilliger den Raum verlassen. Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt: Passanten, Aggressor sowie zum Teil auch Freunde des Angreifers. Der jeweilige Freiwillige musste dann beim Schlendern durch die Menge möglichst frühzeitig die Lage einschätzen und sich entsprechend aus der jeweiligen Situation retten.

Zum Abschluss wurden noch Fragen zum „Notwehr-Paragrafen“ beantwortet. Dabei stand besonders im Fokus, ab wann und mit welchem Mitteln man sich wehren darf. Dass gerade auch Kampfsportlerinnen und Kampfsportler Interesse an einer möglichst gewaltfreien Konfliktlösung haben, zeigte sich nicht nur an den zufriedenen Gesichtern. So wurde gleich mehrfach die Frage nach einer Wiederholung beziehungsweise Vertiefung in Sachen Gewaltprävention gestellt.

Carsten Nallinger

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