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Rebecca Bräuninger wird Weltmeisterin

Shenzhen/China

Einen grandiosen Auftritt hatte Rebecca Bräuninger vom JudoTeam Steinheim bei den 2. Jugendweltmeisterschaften in Kiew. In ihrer Klasse, bis 57 Kilogramm, waren in der Ukraine 33 Starterinnen aus 27 Nationen an den Start gegangen. Mit ihren souveränen Kämpfen holte sie den ersten Jugendweltmeistertitel im Judo für Deutschland. Bei ihrem ersten WM-Kampf startete sie in den ersten Sekunden gegen die Ukrainerin Iryna Polieva noch etwas zögerlich, aber die erste Bodenkampfsituation nutze sie und arbeitete erfolgreich eine Haltetechnik heraus, aus dem es für die Lokalmatadorin 25 Sekunden kein Entrinnen gab. Erster Sieg nach 55 Sekunden, der Knoten war geplatzt. Gegen Vivien Koteles aus Ungarn gab sie gleich richtig Gas; bereits nach 16 Sekunden erzielte sie einen Waza-ari (halber Punkt) für ihre Spezialtechnik den Uchi-Mata (Innenschenkelhüftwurf) und verschaffte sich damit einen großen Vorteil. Das Steinheimer Judotalent setzte die Ungarin weiterhin unter Druck und holte sich den vorzeitigen Sieg mit einem weiteren Uchi-Mata-Ansatz nach 3:19 min. Von nun an hatte sie es nur noch mit Medaillengewinnerinnen der Europameisterschaften und den Europäischen Jugendspielen zu tun. Die Italienerin Giulia Corrieri überraschte sie nach 25 Sekunden mit einem Yoko-Sumi-Gaeshi, einer Selbstfalltechnik, welche die Rechtskämpferin auf der linken Seite ansetzte, Waza-ari nach 25 Sekunden. Eine Minute später gelang ihr der gleiche Ansatz nochmals und bescherte der Deutschen den vorzeitigen Sieg. Jetzt ging es langsam um Medaillen: Im Halbfinale traf Bräuninger auf Stefania Dobre aus Rumänien. Zwei gleiche Wurfansätze wie im Kampf zu vor, nur diesmal auf der rechten Seite angesetzt, brachten nach 33 Sekunden und weiteren 8 Sekunden später die entscheidenden Waza-ari-Wertungen für den vorzeitigen Sieg. Finale, eine Medaille war also schon einmal sicher, aber Rebecca Bräuninger wollte nun den Titel. Mit Dominique Velema aus den Niederlanden hatte sie nicht gerade eine Wunschgegnerin. Gegen die amtierende Europameisterin hatte Bräuninger zwar schon bei einem Europeancup gewonnen, aber auf den internationalen Trainingscamps auch schon einige Übungskämpfe verloren. Zudem war die Holländerin über eine Japanerin ins Finale eingezogen. Die Fünfzehnjährige zeigte mentale Stärke, gleich mit dem ersten Hajime (Kommando für Kampfbeginn) setzte sie ihre Gegnerin mit einem starken Griffkampf unter Druck und demonstrierte Siegeswillen. Nach 48 Sekunden gelang ihr eine Kontertechnik. Den Übergang zum Boden nutzte Bräuninger konsequent und zwang ihre Gegnerin mit einer Würgetechnik zur Aufgabe, somoit Weltmeisterin nach 55 Sekunden. Rebecca Bräuninger hat eine überragende Weltmeisterschaft gekämpft, dies bescheinigte ihr auch Bundestrainerin Jana Degenhardt. Für ihre fünf Kämpfe stand sie keine acht Minuten auf der Matte (Eine Kampfzeit beträgt vier Minuten). Der Titelgewinn ist der Lohn für zahlreiche, intensive Trainingseinheiten. Die Schülerin vom Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg steht wöchentlich ca. 8 Stunden im Steinheimer Dojo auf der Matte, hinzu kommen noch zahlreiche Lehrgänge in den Ferien, an den Wochenenden, aber auch in der Schulzeit.

Bild: Rebecca mit Bundestrainerin Degenhardt(links) und Heimtrainerin Trixi Kästle (rechts).

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