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Sindelfinger weibliche Jugend sichert sich den Sieg beim Bundesfinale

Oberwiesenthal

Die Mädchen vom Stiftsgymnasium Sindelfingen holten sich zur Überraschung der favorisierten Sportgymnasien aus Jena, Berlin und Frankfurt/Oder in Oberwiesenthal den Sieg beim Bundesfinale des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olym-pia“. Dieses Husarenstück schaffte bislang noch keine Judo-Schulmannschaft aus Baden-Württemberg.

Und das dieser Erfolg keine Eintagsfliege war unterstreicht vor allem auch die Tatsache, dass sich der Wettkampf über drei Tage erstreckte. Mitten in den Faschingsferien fanden die Wettkämpfe statt, bei denen neben den Judoka auch die Skilangläufer und zur Demonstrati-on auch Ski Alpin vertreten waren. Begleitet von Lehrerin Sybille Sanne und dem Heimtrai-ner Jan Steiner vom VfL Sindelfingen, der es sich nicht nehmen ließ, seine Mädels auf eige-ne Kosten ins verschneite Sachsen zu begleiten, ging es also am ersten Ferientag los. Ein-ziger Wermutstropfen: „Leider haben wir dieses Mal nicht schulfrei bekommen“, waren sich die fünf jungen Damen einig. Den Teilnehmern aus den anderen Bundesländern ging es da zum Teil anders... Doch zurück zum Sport. Am Dienstag fanden die Poolausscheidungen statt. Die Mannschaft um Sandra Kristen (bis 44 Kilogramm), Sarah Kristen (bis 48 Kilogramm), Angelique Benard (bis 52 Kilogramm), Mona Bock (bis 57 Kilogramm) und Melanie Wolf (über 63 Kilogramm) ließ im ersten Kampf gegen das Hans-Purrmann-Gymnasium Speyer nichts anbrennen und siegte mit 4:1. Ein härterer Brocken für die Mädels vom Stift war da schon die Werner-Seelenbinder-Schule Berlin. Sarah Kristen, Angelique Benard punkteten, Mona Bock kämpf-te unentschieden. Am Ende hieß es also 2:2 Punkteteilung. Man sollte sich jedoch wieder sehen. „Nach dem ersten Tag waren wir uns aber nicht so sicher, ob das unser Wettkampf werden würde“, sagte Sarah Kristen. Doch der Sieg und das Unentscheiden ebneten den Weg ins Viertelfinale. Am zweiten Tag, dem Mittwoch. Der Gegner war das Sportgymnasium Schwerin. Hier drehten die Sindelfingerinnen jedoch richtig auf. Mit 5:0 wurden die Sportlerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern deutlich von der Matte gefegt. Der Gegner im Halbfinale war die Sportschule aus Frankfurt/Oder, ein hoch gehandelter As-pirant auf den Titel. Die Geschwister Sandra und Sarah Kristen holten die ersten beiden Punkte nach Sindelfingen. Dann jedoch unterlag Angelique Benard mit Haltegriff. Die amtie-rende Süddeutsche Meisterin Mona Bock machte mit einem vorzeitigen Sieg mit einer Fuß-technik den Sack zu. Und Melanie Wolf erhöhte gar auf 4:1. Das Finale am Donnerstag war erreicht und hier, man sieht sich im Leben schließlich immer zweimal, sollte der Gegner erneut die Werner-Seelenbinder-Schule Berlin sein, die sich im anderen Halbfinale mit 3:2 gegen das Sportgymnasium Jena durchsetzte. Zunächst musste die 12-jährige Sandra Kristen, die Jüngste im Team, auf die Matte. Doch wie schon in der Vorrunde unterlag sie ihrer starken Gegnerin. Sarah Kristen, frisch gekührte Deutsche Vizemeisterin, glich den Fauxpas ihrer Schwester wieder aus und siegte deutlich. Die 13-jährige Angelique Benard kam kampflos zum Sieg. Zur Matchwinnerin avancierte einmal mehr Mona Bock, die den dritten und entscheidenden Punkt holte. Im Freudentaumel der Sindelfingerinnen gab Melanie Wolf ihre Begegnung verletzungsbedingt kampflos ab: „Wenn Mona verloren hätte, hätte ich aber noch gekämpft.“ Und Baden-Württemberg war stolz auf das Stiftsgymnasium: „Der Sieg der Sindelfingerinnen war besonders bemerkenswert, weil mit einer "normalen" Schulmannschaft die Sportschulen bzw. Sportgymnasien der Städte in den neuen Bundesländern besiegt wurden“, äußerte sich der mitgereiste Schulsportbeauftragte Joachim Gehrig. Rektor Rudolph Bleier vom Stifts-gymnasium Sindelfingen ehrte seine erfolgreichen Schülerinnen zusätzlich mit einer eigenen Durchsage. „Meine Mitschüler haben da ganz schön doof geschaut“, freute sich Angelique Benard. Ehre, wem Ehre gebührt.

Tilo Gold

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