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Duale Karriere - Erfolgsgeschichte Katharina Menz

Die Duale Karriere ist in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt des Leistungssports gerückt. Sie wird als die Organisation und Planung der beiden Laufbahnen - Spitzensport und schulische/berufliche Ausbildung - definiert. Der DOSB betrachtet den Zeitpunkt des sportlichen Karriereendes als Bestandteil der Sportkarriere.  

Um beide Karrieren gleichermaßen zu planen und erfolgreich zu begehen, bedarf es der Abstimmung aller sportlichen und bildungsbezogenen Aspekte über mehrere Jahre hinweg. Dabei müssen Trainingsumfänge, -einheiten und Trainingslager auf der sportlichen Seite berücksichtigt und Lehr- und Lerninhalte in Schule, Studium oder Berufsaus- und -weiterbildung vermittelt werden.

Wer genau hinschaut, egal ob als Sportler/in, Unternehmen, öffentliche Einrichtung oder Bildungsinstitution, der erkennt: alle Beteiligten am Konzept "Duale Karriere" profitieren nachhaltig. Dies zeigt auch die Erfolgsgeschichte der Judoka Katharina Menz (TSG Backnang). Neben ihrem Trainingspensum studiert sie Mechatronik/Elektrotechnik an der FH Esslingen und arbeitet als Werkstudentin bei der Daimler AG.

Aber lesen Sie selbst...

Erfolgsgeschichte Katharina Menz

Sportlicher Werdegang:

  • 2019: 3. Platz Grand Slam Abu Dhabi
  • 2018: 3. Platz Grand Slam Ekaterinburg
  • 2014-2019: Deutsche Meisterin
  • 2009: 2. Platz WM Paris U21

Beruflicher Werdegang:

  • 2006: Realschulabschluss an der Max-Eyth-Realschule
  • 2009: Abitur an der Johann-Friedrich-von Cotta Schule
  • 2016: Bachelor Abschluss Mechatronik/Elektrotechnik an der FH Esslingen
  • seit 2016 im Master Elektromobilität an der Uni Stuttgart

Meine Ausgangsituation

Schon als ich klein war, hat mich die Sportart Judo schnell begeistert.

Mein großer Bruder hat mit dem Sport angefangen und ich habe damals immer zugeschaut. Dadurch wollte ich auch unbedingt mit Judo starten, musste aber noch warten bis ich alt genug war.

Ich war von Anfang an recht gut in der Sportart und als ich mit 16 Jahren eine Vereinskollegin sah, die sich auf die Olympischen Spiele vorbereitete, war mir klar: das will ich auch!

Mein schulischer Werdegang

Da ich schon immer studieren wollte, war das Abitur immer das Ziel. Nach dem Realschulabschluss habe ich mich dazu entschieden, auf die Eliteschule des Sports in Stuttgart zu gehen, um mich besser auf den Sport konzentrieren zu können und dort mein Abitur zu machen.

An der Realschule war es kein Problem, ab und an mal einen Tag zu fehlen. Mein Abitur habe ich 2009 an der Verbundschule der Eliteschule des Sports Stuttgart, der Johann Friedrich von Cotta Schule, erfolgreich absolviert. Dort hatte ich immer die Möglichkeit zwei Mal pro Woche morgens zu trainieren und auch für lange Lehrgänge wurde ich freigestellt.

Während dieser Zeit haben mich hauptsächlich meine Eltern beraten und immer unterstützt.

Mein Studium

Nach dem Abitur habe ich zunächst angefangen an der Universität in Stuttgart Elektro- und Informationstechnik zu studieren. Schon während meiner Schulzeit wusste ich, dass ich in jedem Fall etwas Technisches studieren wollte, da mir das schon immer Spaß gemacht und mich diese Richtung interessiert hat.

Jedoch wechselte ich dann zur Partnerhochschule des Spitzensports der Fachhochschule Esslingen, weil sich herausstellte, dass ich bezüglich des Studiums dort flexibler agieren konnte. In Esslingen habe ich dann Mechatronik/Elektrotechnik studiert, wo ich sehr gut beraten und unterstützt wurde.

Meine berufliche Zukunft

Neben meinem Studium arbeite ich derzeit 10 Stunden pro Woche als Werkstudentin beim Partnerbetrieb des Spitzensports der Daimler AG. Ich habe zuvor aber auch schon 20 Stunden pro Woche gearbeitet, was in Kombination mit dem Sport ebenfalls machbar war.

Mein Teamleiter unterstützt mich sehr gut und ich kann mir die Zeit so einteilen, dass es gut für mich mit dem Training passt.

Was ich anderen Sportler*innen raten möchte

Nach meinem Schulabschluss hatte ich ein sehr hilfreiches Beratungsgespräch mit dem Laufbahnberater Herbert Wursthorn, um meine Möglichkeiten abzuwägen. Außerdem werde ich gut von der Deutschen Sporthilfe unterstützt.

Zurückblickend würde ich mich vorher besser informieren, welche Universitäten mit den jeweiligen Studiengängen den Leistungssport gut unterstützen können. Eventuell hätte ich so mit meinem Studiengang direkt an der Hochschule in Esslingen angefangen zu studieren. Trotzdem habe ich für mich einen guten Weg gefunden.

Jungen Sportlern würde ich raten zu überlegen, eine Sportschule zu besuchen. Dort kann man den Sport und die Schule auf jeden Fall leichter miteinander verbinden. Das Gleiche empfehle ich für die Hochschulen.

Am besten versucht man ebenfalls mit anderen Sportlern vorher zu sprechen, wenn sie denselben oder einen ähnlichen Studiengang absolviert haben - diese Erfahrungen helfen sicher weiter.

Quelle: www.duale-karriere.de.

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