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Schönstes Wetter bei 34 Grad im Schatten, dazu die Live-Übertragung der Fußball-Europameisterschaft. Wer unter diesen Umständen bereit war, an einer 4 stündigen Online-Veranstaltung teilzunehmen, dem wurde einiges abverlangt.

Ein weiteres Mal nahmen Trainer*innen, Übungsleiter*innen und Referent*innen aus 9 Vereinen an der Fortbildung „Schutz vor sexualisierter Gewalt im Verein / im Sport“ teil. Die Schulung wurde von der WJV Schutzbeauftragten Tanja Wente organisiert und von Marc Louia, Trainer und Pädagoge Gewaltprävention mit viel Kompetenz und Fachwissen geleitet.

Zu Anfang erläuterte Marc Louia, dass sich sexualisierte Gewalt in den unterschiedlichsten Formen zeige und von „verbalen Belästigungen“ bis hin zu „erzwungenen sexuellen Handlungen“ reiche. Mit Hilfe von Beispielfällen wurden die Teilnehmenden zu den verschiedenen Stufen der „sexualisierten Gewalt“ sensibilisiert. Auf diese Weise wurde veranschaulicht, dass jegliche sexuelle Handlung an, mit und vor Kindern und Jugendlichen eine Straftat darstelle.

Die Teilnehmer*innen erfuhren, dass von Täter*innen im Bereich des Sports zu 62 % Sportvereine als Ort des Geschehens ausgewählt werden, da hier Kinder und Jugendliche besonders „einfach“ zu erreichen sind. Strategisch baue hier der/die Täter*in seine/ihre Täterlobby auf, indem das Umfeld gezielt getäuscht wird. Demzufolge wurde verdeutlicht, dass sexueller Missbrauch immer ein Ergebnis bewusster Entscheidungen und eines gut durchdachten Planes einer oder mehrerer Personen darstelle.

Um Anzeichen sexualisierter Gewalt erkennen zu können, nannte Louia vielerlei Merkmale. Und so wurden die Mitwirkenden unter anderem auf die Symptome emotionaler Veränderungen bis hin zu psychosomatischen Beschwerden hingewiesen.

Zu guter Letzt wurden die Teilnehmenden mit dem Interventionsleitfaden für den Verdachtsfall vertraut gemacht und auf die Wichtigkeit eines Präventions- und Schutzkonzeptes hingewiesen. Denn, nur wenn eine Kultur der Aufmerksamkeit und eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Kinder- und Jugendbereich erfolgt, kann einer Täterschaft im Verband und im Verein entgegengewirkt werden.

Am Ende waren sich alle Mitwirkenden einig, dass sich die Teilnahme an der kurzweiligen und informativen Fortbildung (welche vom WJV mit 5 LE angerechnet wird) auch bei 34 Grad Außentemperatur in jedem Falle gelohnt hat. Der Württembergische Judo-Verband bedankt sich ganz herzlich bei Marc Louia.

Die nächste Schulung „Sexualisierte Gewalt im Verein / im Sport“ findet am Samstag, den 25.09.2021 von 11.00  - 15.00 Uhr in Präsenz im Raum Reutlingen statt.