Katame-no-Kata
Nage-no-Kata und Katame-no-Kata sind die ersten Kodokan-Kata, die Jigoro Kano in den Jahren 1884 und 1885 entwickelte und die 1906 festgelegt wurde.
Diese Kata dokumentiert den Übergang vom Ju jutsu zum Judo im Bereich der Haltegriffe, Würger und Hebel.
Katame- no-Kata setzt sich vom Aufbau her aus drei miteinander verflochtenen Kata zusammen:
Hairi-Kata: Form des Eingehens; Methode, mit der ein Judoka die Voraussetzung für Wurf-, Tritt- oder Grifftechniken schafft
Dieser Bereich umfasst u.a.:
- das Einnehmen einer offenen hohen Kniestellung
- die Annäherung im Shikko ashi (auf den Knien rutschen)
- die ruhige und sorgfältige Vorbereitung des Angriffs bis zur Herstellung der erforderlichen Kontaktpunkt
Katame-no-Kata: Die eigentliche dynamische und wirkungsvolle Immobilisierung durch Osaekomi-waza, Shime waza und Kansetsu waza
Tori muss dabei:
- seinen Körperschwerpunkt so niedrig wie möglich halten, eigene Stützpunkte schaffen und Ukes Stützen angreifen
- Ukes Kopf bei jeder Technik gut kontrollieren, um zu verhindern, dass er diesen bei Befreiungen einsetzt
- engen Körperkontakt halten, Ukes Atmung erschweren und seinen Krafteinsatz auf Ukes Schwachpunkte konzentrieren
- seinen gesamten Körper einschließlich der Arme und Beine zur ständigen Kontrolle einsetzen und Rotationsachsen blockieren,
- sich immer etwas schneller bewegen als Uke und letztlich
- Uke sicher unbeweglich machen
Nogare-Kata: Form der Befreiung, insbesondere bei den Haltegriffen
Uke verteidigt sich durch kräftige, wenig zurückhaltende Angriffe gegen die Schwachpunkte von Toris jeweiliger Technik, die ihn unbeweglich machen soll.
Bei der Demonstration der Kata ist auf all diese Punkte zu achten.
Bei den Osae-komi-waza unternimmt Uke je Haltegriff drei wirklichkeitsbezogene und deutlich voneinander unterscheidbare Befreiungsversuche, die aufgrund einer Handlungskette sinnvoll aufeinander aufbauen (actio: reactio; wenn..., dann ...). Tori korrigiert ständig seine Haltung entsprechend den Befreiungsversuchen von Uke.
Bei den Shime-waza und Kansetsu-waza unternimmt Uke lediglich einen Befreiungsversuch.
Quelle:
Deutscher Judo-Bund (Hrsg.): Begleitheft zum Dan-Prüfungsprogramm. Ein Nachschlagewerk zu verschiedenen Themen der Dan-Prüfungsordnung im Deutschen Judo Bund e.V. (http://www.judobund.de/fileadmin/_horusdam/487-Begleitmaterial_DanPO_DJB_Mai2011.pdf Stand 02.07.2015, S. 105-106).
Der Inhalt wurde leicht verkürzt und ergänzt.
Verfasst von Astrid Czymara