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Bilanz zur Deutschen Judo Einzelmeisterschaft in der SCHARRena Stuttgart

Kompletter Medaillensatz für die TSG Backnang – Katharina Menz sichert sich ihren siebten DM-Titel

Der zweite Tag der Deutschen Judo Einzelmeisterschaften (DEM) der Frauen und Männer in der SCHARRena Stuttgart brachte dem ausrichtenden Württembergische Judo-Verband (WJV) doch noch einen Titel und weitere fünf Medaillen, nachdem es am Samstag lediglich zu einem fünften Rang für Tayla Grauer (TSG Backnang/-70 kg) gereicht hatte. Zur Freude der etwa 300 Zuschauer griff sich die TSG noch einen kompletten Medaillensatz ab, als Katharina Menz ihren insgesamt siebten nationalen Titel, Helena Grau Silber und Chiara Serra die Bronzemedaille holten. Ebenfalls Bronze gab es für Liane Heinz (TSV Leinfelden), und Lea Schmid (JZ Heubach/-78 kg) sowie der Sindelfinger Lukas Klemm gewannen Silber, wobei Letzterer wegen einer Armverletzung im Finale nicht mehr antreten konnte.

Passend zum Backnanger Straßenfest war das Finale der Frauen bis 48 Kilogramm war eine reine „TSG-Begegnung“, denn die 31-jährige Katharina Menz, bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Bronze im Mixed-Team ausgezeichnet, hielt die zehn Jahre jüngere Helena Grau, Deutsche Meisterin von 2020, knapp nieder, musste jedoch über die gesamten vier Minuten Kampfzeit gehen.

Zwar traten mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der SCHARRena an, doch fehlten durch Parallel-Veranstaltungen, wie dem Grand Slam in Ulaanbaatar/Mongolei (unter anderem mit der Europameisterin Alina Böhm aus Heubach und dem Fellbacher Sven Heinle, Team-Europameister 2018) sowie der U-18-Europameisterschaft im kroatischen Porec, an der vom Deutschen Judo-Bund (DJB) 19 Nachwuchs-Judoka teilnahmen, doch eine beträchtliche Anzahl an potentiellen DM-Athletinnen und Athleten. Auch die Zuschauerresonanz war nicht nach dem Geschmack des Orga-Teams vom WJV, Kessel-Festival, verschiedene Feste in der Region, aber auch die Finals in Berlin kosteten doch eine größere Publikumsanzahl.

„Mit der Zuschauerresonanz sind wir total unzufrieden“, bemängelte denn auch Gerd Lamsfuß (Backnang) vom Organisations-Team, zu dem noch Frank Müller (Nürtingen) und WJV-Geschäftsführer Thomas Schmid (Waiblingen) gehörten. „Vielleicht muss der DJB im nächsten Jahr eine Teilnahme seiner Top-Athletinnen und -Athleten zur Pflicht machen, dann kommen auch die Fans in die Halle.“ Und Thomas Schmid spekulierte: „Ein weiterer Grund für das Fehlen vieler potenzieller Zuschauer mag sicherlich auch die Witterung gewesen sein, denn bei hochsommerlichen Temperaturen überlegt sich jeder zweimal, ob er nicht lieber im Garten liegen bleibt oder ins Schwimmbad gehen soll, anstatt in eine heiße Halle zu gehen.“

Mit der Organisation jedenfalls waren Zuschauer und Funktionäre einmal mehr hochzufrieden, „wir können einfach auf einen großen Stamm von etwa 200 Freiwilligen zurückgreifen, die beim Auf- und Abbau, bei der Bewirtung oder bei den Kontrollen ehrenamtlich mitmachen und uns nicht hängen lassen“, freute sich Frank Müller. Alle drei Verantwortlichen waren voll des Lobes und Dankes für die Unterstützung, „Ihr seid Meister bei den deutschen Meisterschaften!“, rief Präsident den Helferinnen und Helfern zum Abschied zu.

Zum Sportlichen: Lokalmatadorin Katharina Menz (TSG Backnang) holte sich in der SCHARRena ihren siebten DM-Titel, musste aber gegen ihre Vereinskameradin Helena Grau heftig kämpfen, um am Ende Gold zu holen. Eine Silbermedaille gewannen neben Helena Grau noch Lea Schmid (JZ Heubach/-78 kg), die sich im Finale der starken Titelverteidigerin Teresa Zenker (Halle) geschlagen geben musste. Pech hatte im Finale der Klasse bis 66 Kilogramm der Sindelfinger Lukas Klemm, der wegen einer im Halbfinale gegen den Bad Aiblinger Patrick Weisser erlittenen Armverletzung gegen Martin Setz nicht mehr antreten konnte und Titel sowie Goldmedaille kampflos an den Potsdamer abtreten musste. Bronze gab es jeweils im „kleinen Finale“
für Chiara Serra (TSG Backnang/-52 kg) sowie Liane Heinz (TSV Leinfelden/-78 kg).

Die deutschen Titelkämpfe, die zum fünften Mal in Folge in der SCHARRena Stuttgart im „Bauch“ des Gottlieb-Daimler-Stadions über die Bühne gingen, waren am Samstag von hochkarätigen Gästen eröffnet worden. Sybille Hiller, Stellvertretende Leiterin des Amtes für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart und „Chefin“ der SCHARRena, überbrachte die Willkommensgrüße des verhinderten Oberbürgermeisters Dr. Frank Nopper sowie des Gemeinderates und blickte bereits in die Zukunft: „Ich freue mich jedes Jahr auf die Deutschen Meisterschaften und die Zusammenarbeit mit DJB und WJV und hätte nichts dagegen, wenn die DM auch 2023, 2024 und in den weiteren Jahren hier stattfinden würden!“

DJB-Präsident Thomas Schynol, seit März im Amt, hieß alle Teilnehmer und Gäste herzlich willkommen. „Ich bin glücklich, dass wir endlich wieder ohne PCR-Tests hier sein können!“ Der Hamburger dankte dem Württembergischen Judo-Verband herzlich „für die tolle Ausrichtung der Meisterschaften“.

Sein Präsidenten-Kollege Martin Bobert (Waiblingen) von Gastgeber WJV dankte bei seiner Begrüßung der Landeshauptstadt Stuttgart für die nun bereits fünfjährige Unterstützung bei der Durchführung der DMund betonte ebenfalls seine Erleichterung, „dass wir endlich mal wieder ‚normale‘ Meisterschaften ohne Einschränkungen erleben können.“ Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen ehemaligen Kampfrichterreferenten und langjährigen WJV-Vize-Präsidenten Günther Roller zeichnete Martin Bobert zwei Judoka mit dem Nachwuchspreis 2022 der SportRegion Stuttgart aus: Valentin Fleischle (JT Steinheim) sowie Helen Möck vom KSV Esslingen.

Umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von den „SteppiTunes“ des JudoTeams Steinheim, die mit fröhlichen, sportlich-musikalischen und synchronen Judo-Darbietungen erfreuten und am Schluss die Nationalhymne intonierten.

Medaillen/Platzierungen für den Württembergischen Judo-Verband
Gold: Katharina Menz (TSG Backnang/-48 kg).
Silber: Helena Grau (TSG Backnang/-48 kg), Lea Schmid (JZ Heubach/-78 kg), Lukas Klemm (VfL Sindelfingen/-66 kg).
Bronze: Chiara Serra (TSG Backnang/-52 kg), -78 kg), Liane Heinz (TSV Leinfelden/-78 kg).
5. Platz: Tayla Grauer (TSG Backnang/-70 kg), Anne Föllner (JV Nürtingen/-78 kg),

Medaillen/Platzierungen für den Badischen Judo-Verband
Bronze: Sarah Herrmann (Budo Club Greffern/-48 kg), Louis Mai (1. Mannheimer Judo-Club/-100 kg),
5. Platz: Jana Scharfenstein (Judo Club Effringen-Kirchen/+78 kg)

Fotos von Christoph Nesper.

Presseinformation im PDF-Format

PI-26062022-Bilanz.pdf (189,3 KiB)

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