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Kendo

Kendo

Nach der jahrhundertelangen Entwicklung der Schwertkampftechnik in Japan, die ursprünglich auf die Tötung des Gegners ausgerichtet war, entstand Kendo, "der Weg des Schwertes". Dieser schnelle und bewegliche sportliche Zweikampf mit geringer Verletzungsgefahr, verkörpert neben einer technischen Vollendung der Fechttechnik, geistige und charakterliche Werte.

Kendo wird von Männern und Frauen betrieben. Die Kämpfer sind barfuss und können sich auf der ca. 10 x 10 m großen Kampffläche frei bewegen. Die Kampfzeit beträgt maximal 5 Minuten. Es gibt keine Gewichtsklassen.

Zum Schutz gegen Treffer rüstet man sich (seit Mitte des 18. Jahrhunderts) mit Hüftschutz (Tare), Brustpanzer (Do), Fechtmaske (Men) und Handschuhen (Kote). Mit der Üungs- und Sportwaffe "Shinai" versucht man den Gegner "richtig" (Einheit von Körper, Geist und Schwert) zu treffen. Das Shinai ist ein ca. 1,15 m langer und 480 g schwerer geschlitzer Bambusstock, der mit beiden Händen geführt wird und das Langschwert simuliert.

Alle Hiebe und Stiche werden von einem Kampfschrei (Kiai) begleitet, mit dem man seine Kampfkraft zu steigern beabsichtigt, bzw. die Treffstelle ansagt. Treffer werden von den Kampfrichtern mit Fähnchen angezeigt. Den Sieg erzielt man beim Kendo-Wettkampf durch zwei Treffer "frei von Zweifel und Zögerlichkeit", d.h. mit Entschlossenheit (kikaku).

Zu Übungszwecken werden beim Kendo Schlagbungen (Kirikaeshi) ohne Partner und ohne Ausrüstung durchgeführt. Besonderer Wert wird auf eine korrekte Haltung (Kamae) und den jeweils richtigen Abstand zum Gegner (Mai) gelegt. Das "geistige Auge" des Kendoka ermöglicht eine perfekte Reaktion und das blitzschnelle Erkennen von Angriffschancen. Kendo fördert die Ausdauer und schult die Selbstbeherrschung. Es erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit bei Angriff und Verteidigung und ist daher ein ausgezeichnetes Konzentrationstraining. Die ständige Übung zur Perfektion der Technik formt Körper und Geist.

Die traditionsreiche Fechtkunst Kendo ist untrennbar mit der japanischen Kultur und der kriegerischen Geschichte des Landes verbunden. Durch seine geistigen Werte genießt Kendo in Japan hohes gesellschaftliches Ansehen und gehört seit 1911 zum Lehrplan japanischer Schulen. 1912 schlossen sich die japanischen Kendoschulen zur Zen-Nippon-Kendo-Renmei zusammen und begründeten die Nihon-Kendo-Kata, eine "Form", die als Grundlage des modernen Kendo gilt.

Weitere Informationen zu Kendo finden Sie unter www.kendo-wuerttemberg.de.