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„Ich will kämpfen!“

= Gemeinsames Projekt zwischen dem Referat Gewaltprävention im WJV und dem Gemeinschaftserlebnis Sport in Stuttgart.

Auf dem Aktivspielplatz Raitelsberg in Stuttgart wuseln 80 Kinder und Jugendliche täglich durchschnittlich durcheinander.

Gelegentlich kommt es vor, dass Kinder beim Rangeln und Raufen über die Stränge schlagen oder noch kein Gespür dafür haben, wann sie mit ihrem wilden Verhalten andere Kinder beeinträchtigen.

Auf Anregung des Leiters des AKI, Andreas Pohl, war das eine gute Gelegenheit, mit dem Gemeinschaftserlebnis Sport in Trägerschaft des Sportkreises und der Stadt Stuttgart, zusammen ein Projekt zu verwirklichen.

In einem ersten Schritt wurden die Sozialarbeiter und ehrenamtlichen Mitarbeitenden geschult. In theoretischen und praktischen Einheiten wurde der Frage nachgegangen, wie in der Praxis der Umgang mit den wilden Kindern funktioniert. Die Stärkung der Gemeinschaft, eine pädagogische Grundhaltung und präventives Gruppenmanagement standen dabei im Vordergrund.

Der zweite Schritt war die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen selbst. Mit Kennenlern- und Konzentrationsspielen und Übungen, die das Miteinander stärken, konnte Interesse geweckt und die Kinder begeistert werden. Als es um Kämpfen, Rangeln und Raufen ging, war die größte Herausforderung, die Wilden zu bremsen und die Zaghaften zu ermutigen. Und wieder zeigte sich, dass die große Herausforderung nicht in der Anwendung einer Verteidigungstechnik lag. Vielmehr war die Zeit vor und zwischen den Übungen wichtig: Das absprechen und einhalten von Regeln. Da sich zurücknehmen. Das achtsame umgehen mit seinem Trainingspartner.

All diese Werte finden wir in den unseren Judowerten des Deutschen Judobundes wieder. Man darf sie nicht aus den Augen verlieren und ist gefordert, sie in jedem Training zu leben.

Vielen Dank an Netice Kolb vom GES. Ihre jahrelange Erfahrung und ihre empathische Art machen es zu einem Vergnügen, mit ihr zusammen zu arbeiten. Ich freu mich auch sehr, dass sie sich für eine Fortbildung der Gewaltpräventionstrainer im Oktober bereit erklärt hat. Die Ausschreibung dazu kommt rechtzeitig.

Peter Kollmannthaler

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