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Aus- und Fortbildung in der Gewaltpävention, 17.06.2023, Fellbach „Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülerinnen und Schülern“

Herausforderndem Verhalten durch Schülerinnen und Schüler gegenüber Lehrkräften und Sozialarbeitern stellt auch uns als Kursleiter vor vielfältige Probleme. Nicht nur der gesellschaftliche Wandel hat den Umgang von Lehrkräften mit Schülern erheblich beeinflusst. Was vor 50 Jahren noch gängige Praxis war, ist heute nicht mehr hinnehmbar. Auch die gesetzlichen Vorschriften haben sich gewandelt und bilden heute die unumstößliche Grundlage für jegliches Verhalten einer Lehrkraft.

Darf ich einen Schüler anfassen?
Viele Trainer kennen das Problem: Solange ein Kursteilnehmer Zweifel darüber hat, ob er überhaupt körperlich intervenieren darf, wird er die von uns vermittelten Techniken auch nicht einsetzen.
Unsere Aus- und Fortbildungsveranstaltung hat sich vor allem mit den Fragen befasst, in denen ein Gewaltpräventionstrainer seine Kompetenz heutzutage erweitern muss.

Darf ich oder darf ich nicht? Bin ich verpflichtet, ich etwas tun oder nicht?
In der ersten Lerneinheit führte uns Ralf Kreitmayr deshalb durch das Dickicht des Notwehr- und Schulrechts. Welche Grundlagen gibt es, welche Urteile wurden gefällt und wie reagieren wir darauf? Wie immer gilt dabei: Wir machen keine Rechtsberatung. Wohl aber können wir Rechtsgrundlagen benennen, Auslegungen und Urteile erklären und so vermitteln, wo Grenzen sind und welche Abläufe heute unbedingt erforderlich sind.

Verhaltensauffälligkeiten wahrnehmen und einschätzen.
Für die zweite Lerneinheit konnten wir Beatrix Kaltenmark vom Sonderpädagogischen Schulzentrum im Schwäbisch Gmünd gewinnen. Nicht nur, dass die langjährige Erfahrung mit kognitiv eingeschränkten Schülern hat, sondern auch aus eigenem Erleben konnte sie uns bei der Wahrnehmung von Verhaltensauffälligkeiten helfen. Vor allem ihre Erlebnisstationen brachten uns zum Staunen und sorgten für Heiterkeit. Einmal am eigenen Leibe zu erfahren, wie es ist, Anweisungen nicht gehört zu haben oder nicht zu verstehe, war sehr lehrreich.

Wie mache ich es?
In der dritten Einheit befassten Klaus Calcara und ich uns schließlich ganz konkret mit Situationen, in denen die körperliche Intervention das letzte Mittel ist, um Schäden abzuwenden.  Auch hier ist das eigene Erleben von Emotionen, Gewicht, Lautstärke und Adrenalin nicht durch einen schlichten Vortrag zu ersetzen.

Neue Einblicke und Hilfeleistungen, der Erfahrungsaustausch und die Festigung unseres Netzwerkes ergänzten diese ereignisreiche Fortbildung. Vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme.

Peter Kollmannthaler

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