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Außerordentliche Mitgliederversammlung - Zustimmung zur Beitragserhöhung ab 01.01.2023

Voll erwischt von der Krise wurden die Kampfsportarten, darunter auch der Württembergische Judo-Verband. Auf den coronabedingten Mitgliederschwund folgte nun die Kostenexplosion. Um finanziell überhaupt handlungsfähig zu bleiben, musste schnell reagiert werden. Nach einigen Einsparmaßnahmen lud Verbandspräsident Martin Bobert schließlich zur außerordentlichen Mitgliederversammlung nach Plochingen ein.

Zentraler Tagesordnungspunkt: die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages ab 01.01.2023 um 3,-€ auf dann 22,-€. Das aber hatte es freilich in sich, es waren wesentlich mehr Mitgliedsvereine zur Versammlung gekommen als erwartet. Schließlich stehen die Vereine durch Mitgliederschwund und Inflation genauso mit dem Rücken zur Wand. Das Albvereinszimmer im Gasthaus „Staigers Waldhorn“ war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Bevor es aber um dieses Thema ging, mussten Wahlen durchgeführt werden. Der Kassier des WJV Günther Roller war im Mai dieses Jahres tragischerweise verstorben, Gerd Lamsfuß von der TSG Backnang hatte das Amt „seinem guten Freund zuliebe“ seither kommissarisch übernommen. Er stellte sich nun auch zur Wahl und wurde einstimmig zum neuen Vizepräsidenten Finanzen eingesetzt. Das aber hatte zur Folge, dass das Amt des Kassenprüfers, das Lamsfuß bisher innehatte, ebenfalls neu besetzt werden musste. Hier wurde Markus Mos von der SG Schorndorf ohne Gegenstimme zum Nachfolger gewählt.

Dann stellte Präsident Martin Bobert (SV Fellbach) der Versammlung die Problemlage kurz dar. Schon seit Jahren war der Mitgliederstand leicht rückläufig, Corona verursachte dann aber einen starken Rückgang von rund 17%. Vor allem betroffen: die Kampfsportarten Judo und Karate. Zwar gebe es ein kleines Licht am Ende des Tunnels, weil die Geburtenzahlen seit ein paar Jahren wieder ansteigen und die Hälfte der Judo-Treibenden eben Kinder seien. Doch das wird gleich wieder gedämpft, weil in vielen Vereinen eben auch die Trainer weggebröckelt seien.

Am deutlichsten wurde der neu gewählte Vizepräsident Finanzen, der klar machte, dass ohne die Beitragserhöhung die Hauptamtlichkeit innerhalb des Verbandes auf dem Spiel stehe. Das Eindampfen der Geschäftsstelle wäre aber unzweifelhaft der Anfang einer Abwärtsspirale, bei der man sich gar nicht vorstellen wollte, wo sie einmal enden könnte.

Eine heiße Diskussion begann: von der kritischen Nachfrage, ob denn alle Einsparmöglichkeiten bereits ausgeschöpft seien, bis hin zur offenen Unterstützung des Antrags mit dem Hinweis, dass 3 Euro angesichts der Sachlage noch recht moderat seien und es eigentlich nicht einmal sicher sei, ob das überhaupt ausreicht. Auch konstruktive Vorschläge zur finanziellen Konsolidierung wurden gemacht, die das Präsidium gerne aufnahm.

Schließlich folgte die mit Spannung erwartete Abstimmung. Hier zeigten sich die Vereine und Funktionäre aber doch solidarisch, mit 56 Ja-Stimmen, keiner Gegenstimme und 10 Enthaltungen wurde der Antrag angenommen.

Bericht und Fotos von WJV-Pressereferent Christoph Nesper.

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