News

Schlagzeilen

DEM 2022 – eine Nachlese

Zum 5. Mal wurden nun die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen in der SCHARRena Stuttgart ausgerichtet. „Die Idee dahinter war einst, Judo ins Zentrum an den OSP in Stuttgart zu bringen. Das ist uns gut gelungen und wir konnten auch die Stadt begeistern und anstecken mit dieser Idee“, sagt Martin Bobert, Präsident des Württembergischen Judo-Verbands. „Ich glaube, sagen zu können, dass wir der DEM ein Gesicht gegeben haben.“

Die Deutschen Meisterschaften waren wieder sehr professionell organisiert. Dahinter steht Cheforganisator Gerd Lamsfuß, dem sein Präsident einen hohen Anspruch an Professionalität bescheinigt.

Seit drei Monaten etwa ist die Intensiv-Phase der Vorbereitung. Gerd Lamsfuß hält alle Fäden in der Hand. „Wir haben das Team in zehn Bereiche unterteilt, für die jeweils ein Bereichsleiter verantwortlich ist. Es ist ein gut eingespieltes Team, die jeweiligen Verantwortlichen arbeiten sehr selbständig und zuverlässig“, freut er sich und sagt anerkennend: „Es ist in den vergangenen fünf Jahren viel entspannter geworden.“ Eine schöne Halle, gute Atmosphäre, viele kämpfen mit Herzblut – der Württembergische Judo-Verband hat wieder einen Rahmen geschaffen, der einer DEM würdig ist. „Wir haben hier 200 Helfer, denen ich ein großes Dankeschön sagen möchte. Diese Helfer machen es, dass die Veranstaltung hier überhaupt stattfinden kann“, so Lamsfuß.

Auch die Stadt Stuttgart steht voll und ganz hinter der Veranstaltung. Sybille Hiller, die Stellvertretende Leiterin des Amtes für Sport und Bewegung Stuttgart kommt freudestrahlend in die Halle. „Ich freu mich jedes Jahr auf die Zusammenarbeit mit den Judoka“, sagt sie und geht an den Mattenrand für ihr Grußwort bei der Eröffnung.

Dennoch gibt es auch Kritisches. Die Zuschauerzahlen sind an einem Tiefpunkt angekommen. „Beim 1. Mal hatten wir 1200 Zuschauer, unser Ziel waren 500-800 für dieses Mal. Verkauft wurden aber lediglich knapp über 200 Eintrittskarten.“ Das schlägt natürlich ins Kontor der Finanzierung eines solchen Events. Lamsfuß sucht nach Gründen. „Kritisch sehe ich unsere Arbeit im Verkauf, wir müssen mehr Werbung machen.“ Mit einem Pressebüro ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchaus viel intensiver und deutlich professioneller geworden. Da gab es in der Vorbereitung eine gute Zusammenarbeit mit der Presse.

Er sieht jedoch auch den Termin als recht ungünstig an. In den Vorjahren gaben sich Funk und Fernsehen die Klinke in die Hand, Lamsfuß vermutet, dass die Finals in Berlin viel Kapazität gebunden haben. Nebenan auf dem Cannstatter Wasen läuft das Kessel-Festival mit Angeboten für die ganze Familie. „Auf jedem Markt ist an diesem Wochenende in Württemberg ein Feschtle“, sagt Lamsfuß. „Der Termin Ende Januar wäre sicher wieder besser.“

Und er sieht auch noch ein weiteres Problem. „Wo sind unsere TOP-Sportler? Die müssen bei einer Deutschen Meisterschaft dabei sein.“

Dennoch, die Württemberger haben eine schöne und würdige Deutsche Meisterschaft ausgerichtet, auf der man sich wohlfühlen und vor allem tolles Judo sehen konnte. Und etwas nun schon fast Besonderes brachte auch ein kleines Stück Glückseligkeit: Die Begegnungen mit alten Freunden, Judo-Kumpels oder neuen Bekannten durfte in einer Normalität stattfinden, die wir schon fast nicht mehr gewohnt sind.

Danke Stuttgart für ein emotionales, fröhliches und schönes Judo-Fest!

Quelle: DJB-Homepage.

Impressionen von der DEM 2022 (Fotograf Christoph Nesper)

Zurück