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Gold für Anna-Maria Wagner beim Grand Slam in Baku

Der württembergische Judo-Verband war mit vier Athleten/innen beim Grand Slam in Aserbaidschan vertreten. Für Katharina Menz (-48 kg, TSG Backnang), Anna-Maria Wagner (-78 kg, KJC Ravensburg), Alina Böhm (-78 kg, JZ Heubach) und George Udsilauri (-100 kg, TSV Erbach) ging es bei dem stark besetzten Turnier wieder um wertvolle Olympia-Qualifikationspunkte.

Am ersten Wettkampftag ging Katharina Menz von der TSG Backnang in der Gewichtsklasse bis 48 kg an den Start. Nach einem Freilos musste sie sich der Russin Sabina Giliazova geschlagen konnte und schied damit leider vorzeitig aus dem Turnier aus.

Bei den Männern belegt George Udsilauri vom TSV Erbach in der Gewichtsklasse bis 100 kg den 7. Platz. Nach zwei gewonnenen Kämpfen verlor er im Viertelfinale gegen den Weltranglistenzweiten Zelym Kotsoiev (AZE). Im anschließenden Trostrundenkampf gegen den früheren Weltmeister Jorge Fonseca geriet George frühzeitig in Rückstand, den er trotz starker Leistung leider nicht mehr aufholen konnte. „Er hat alles versucht und mutig gekämpft, aber es hat nicht gereicht für eine bessere Platzierung“, sagt Männer-Bundestrainer Pedro Guedes.

In der Gewichtsklasse bis 78 kg gingen mit Anna-Maria Wagner und Alina Böhm gleich zwei württembergische Athletinnen an den Start. Alina Böhm vom JZ Heubach gewann nach einem Freilos ihren zweiten Kampf gegen Jovana Pekovic aus Montenegro mit Ippon für drei Bestrafungen und stand dann Anna-Maria Wagner im Viertelfinale gegenüber, das sie verlor. In der Trostrunde setzte sich Alina gegen Karol Gimenes aus Brasilien im Golden Score nach gut sieben Minuten mit einer Festhaltetechnik durch.

Im Kampf um Bronze traf Alina auf die nächste Brasilianerin, Mayra Aguiar - dreifache Weltmeisterin und dreifache Olympia-Dritte. Nach einem kurzen Abtasten erwischte Aquiar nach 45 Sekunden unsere Athletin mit Uchi-mata. Die Waza-ari-Wertung konnte Alina Böhm leider nicht mehr aufholen, wodurch sie am Ende den 5. Platz belegt.

Die zweite Kämpferin in der Gewichtsklasse, Anna-Maria Wagner vom KJC Ravensburg, hat nach einer Reihe von Verletzungen, die sie immer wieder zurückgeworfen haben, in den vergangenen Wochen endlich wieder gut und vor allem Judo trainieren können. „Es war für mich sehr wichtig fürs Judo-Gefühl“, sagte sie nach dem Wettkampf.

Nach einem Freilos setzte sich Anna gegen Antonia Shmelova aus dem Team der unabhängigen Athleten/innen durch. „Es war ein starker Auftritt. Sie hat skrupellos gekämpft und souverän gewonnen“, sagt Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa. Im anschließenden Viertelfinale stand sie ihrer Trainingskameradin Alina Böhm gegenüber. Beide kennen sich bestens. Nach etwa zwei Minuten erzielte Anna-Maria Wagner eine Waza-ari-Wertung, die sie bis zum Ende des Kampfes verteidigen konnte. Damit stand sie im Halbfinale.

Dort traf Anna auf die Japanerin Mami Umeki. Diese war schwer zu werfen, sie stand sehr stabil und wehrte alle Angriffe von Anna-Maria Wagner ab. Aber nach circa zweieinhalb Minuten konnte unsere Athletin die Japanierin werfen und erhielt Waza-ari, den sie clever verteidigen konnte.

Im Finale wartete die aktuelle WM-Dritte und Weltranglisten-Erste Alice Bellandi aus Italien. Diese war sehr aktiv und schlug von Anfang an ein hohes Tempo an, ohne nennenswerte Aktionen und Erfolg. Damit drückte sie jedoch unserer Athletin eine Inaktivitätsstrafe auf. Nach eineinhalb Minuten Kampfzeit erwischte Anna-Maria Wagner sie und gewann den Kampf mit Ippon. Damit sicherte sie sich die Goldmedaille. „Ich bin sehr glücklich und so happy über Gold. Ich konnte heute mein Judo zeigen, habe die Linie gut gehalten. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und war vom ersten bis zum letzten Kampf im Flow“, beschrieb Anna-Maria Wagner ihre Gefühle nach dem Wettkampf. „Für mich war wichtig, dass ich heute verletzungsfrei und ohne Schmerzen kämpfen konnte.“ Ihren ersten Test hatte sie vor Wochenfrist bereits beim Bundesliga-Finale der Frauen machen können und hatte da bereits einen guten Wettkampf.

„Anna-Maria war heute sehr stark und hat es auf den Punkt gebracht. Sie ist sehr souverän aufgetreten, hatte eine sehr starke Kampfkonzeption und war körperlich und mental in einer sehr guten Verfassung“, sagt Claudiu Pusa. „Wir sind sehr glücklich und zufrieden, sie hat sich nach einer langen Verletzungspause hervorragend zurückgemeldet.“

Die IJF formuliert das Finale so: „Im Finale trat Bellandi sehr zielstrebig auf die Matte und war bereit zu punkten und zwar schnell. Wagner ließ den Sturm vorüberziehen und startete nach einer ersten Strafe ihren ersten richtigen Angriff: eine Aktion-Reaktion mit Richtungswechsel und ein Tani-Otoshi-Meisterwerk für Ippon. Bellandi hatte damit nicht gerechnet, ebenso wenig wie die Öffentlichkeit. Es war eine großartige Leistung von Wagner, die hier eindeutig wichtige Punkte holt.“

Foto: Klaus Martin

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