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Hinter den Kulissen - Deutsche EM in Stuttgart

Ein Beitrag von Judo in BW:

"Lieber Thomas,
wir freuen uns sehr, dass du dich bereit erklärt hast in Bezug auf die Deutschen EM am 28. & 29. Januar in Stuttgart ein paar Fragen zu beantworten. Du bist als Geschäftsführer des Württembergischen Judo-Verbands e.V. hauptverantwortlich für die Organisation der nationalen Meisterschaft.

Wir können nur erahnen wie viel Arbeit die Vorbereitung und Durchführung mit sich bringen.

Judo in BW: Was ist deine und eure Motivation diese Veranstaltung nun schon das 6. Mal durchzuführen?

Thomas Schmid: Der Hauptgrund für die Ausrichtung der Veranstaltung lag und liegt immernoch in der Verlegung des Bundesstützpunktes Judo von Sindelfingen nach Stuttgart auf das Gelände des Olympiastützpunktes Stuttgart. Um die städtischen Vertreter/innen von der Verlegung nach Stuttgart zu überzeugen, wollten bzw. wollen wir die Sportart Judo im Raum Stuttgart durch die Durchführung von Großveranstaltungen stärker vermarkten und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Dementsprechend haben wir uns im Jahr 2017 beim Deutschen Judo Bund (DJB) um die Ausrichtung der Deutschen Judo Einzelmeisterschaft (DEM) der Frauen und Männer in Stuttgart für das Folgejahr beworben. Wir erhielten den Zuschlag für die Ausrichtung für zunächst drei Jahre - von 2018 bis 2020. Nachdem der DJB mit unserer Arbeit sehr zufrieden war, hat er die DEM F+M für weitere vier Jahre - von 2021 bis 2024 - nach Stuttgart vergeben, worüber wir uns sehr freuen.

Darüber hinaus möchten wir die Veranstaltung nutzen, um unseren Vereinen und unseren Judoka in Baden-Württemberg ein Highlight zu bieten, bei dem sie Judo auf Top-Niveau, mit den besten Judoka Deutschlands live miterleben können. Gerade für unsere Nachwuchsjudoka ist es ein toller Ansporn, in der Zukunft selbst einmal bei einer solch prestigeträchtigen Meisterschaft um die Medaillen mitkämpfen zu können.

Judo in BW: Gib uns doch ein paar Zahlen. Wie viele Helfer habt ihr?

Thomas Schmid: Rund 300 Helfer/innen sorgen mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für einen reibungslsoen Ablauf. Wofür ich mich bei dieser Gelegenheit im Namen des WJV noch mal ganz herzlich bei jedem einzelnen bedanken möchte. Wir haben ein tolles Helferteam zusammen, ohne das die Ausrichtung einer Veranstaltung dieser Größenordung nicht möglich wäre.

Judo in BW: Wie viele Monate Vorlauf benötigt ihr?

Thomas Schmid: Sobald die Veranstaltung beendet ist, beginnen eigentlich gleich wieder die ersten Arbeiten für das Folgejahr (z.B. Sponsorensuche, Feedbackgespräche mit den Bereichsleitern/innen etc.). Bis sechs Monate vor der Veranstaltung sollten bereits alle Verträge und Vereinbarungen mit den Partnern (Halle, Sanitäter, Arzt, Sicherheitsdienst, Catering etc.) abgeschlossen worden sein. Drei Monate vor der Veranstaltung beginnt dann die "intensivere" Phase mit der Feinabstimmung (regelmäßige Bereichsleiterbesprechungen, verstärktes Marketing, Ticketvorverkauf etc.). Die "heiße" Phase startet ca. vier Wochen vor der Veranstaltung, in der die ganzen zeitintensiven Kleinarbeiten erledigt werden müssen (Erstellung von Teilnehmer- und Helferakkreditierungen sowie diversen Listen (Hotelgäste, Offizielle, Ehrengäste etc.), Bestellung Cateringmaterialien etc.).

Judo in BW: Wie viele Meetings sind vorab nötig?

Thomas Schmid: Da wir die DEM nun bereits schon zum 6. Mal ausrichten und wir mittlerweile ein sehr eingespieltes Bereichsleiterteam zusammen haben, benötigen wir nicht mehr ganz so viele Besprechungstermine wie noch zu Beginn. Nichtsdestotrotz kommen wir auch heute noch im Rahmen der Vorbereitung auf mindestens drei Meetings.

Judo in BW: Wie habt ihr das Orga-Team aufgestellt?

Thomas Schmid: Das ORGA-Team besteht aus insgesamt 16 Bereichsleitern, die für ihre jeweiligen Bereiche (Eingangskasse, Eingangskontrolle, Hallenordner, Catering, Cateringkassen, Logistik, Info-Point, Auf- und Abbau, Kampfrichter, Ehrengäste, Öffentlichkeitsarbeit, Rahmenprogramm, Akkreditierung, Wettkampfleitung, Finanzen, Siegerehrung) eigenverantwortlich zuständig sind. Das bringt jede Menge Eigenverantwortung mit sich und wir sind sehr dankbar darüber, dass wir so zuverlässige und hochmotivierte Bereichsleiter in unserem Team haben.

Judo in BW: Wie viele Teilnehmer/innen aus BaWü sind letztes Jahr an den Start gegangen?

Thomas Schmid: Bei der DEM 2022 waren knapp 40 Kämpfer/innen aus BW am Start. Da im letzten Jahr jedoch einige verletzungsbedingt noch kurzfristig ausgefallen sind, hoffen wir, dass es in diesem Jahr ein paar mehr werden.

Judo in BW: Wie viele Arbeitsstunden sammelst du selbst an dem Veranstaltungswochenende?

Thomas Schmid: Ich selbst bin von Freitag bis Sonntag jeden Tag von morgens bis spät abends im Einsatz. Da kommen schon einige Stunden zusammen. Aber wenn es eine erfolgreiche Veranstaltung wird, nimmt man das gerne auf sich.

Judo in BW: Was kann der Verband von dieser Veranstaltung wirtschaftlich erwarten?

Thomas Schmid: In den Jahren vor Corona konnten wir immer einen Gewinn erwirtschaften. Aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen deutlich geringeren Zuschauerzahlen mussten wir in den letzten beiden Jahren jedoch leider einen Verlust hinnehmen. Dementsprechend hoffen wir, dass nach dem Ende der Pandemie in diesem Jahr wieder viele Judo-Fans den Weg nach Stuttgart zur DEM finden werden.

Judo in BW: Welche Sponsoren oder Unterstützer habt ihr für diese Sportveranstaltung?

Thomas Schmid: Zunächst muss ganz klar gesagt werden, dass die Ausrichtung einer Großveranstaltung wie die DEM ohne die Unterstützung von starken Partnern allein schon aus finanzieller Sicht für uns nicht möglich wäre. Hier sind ganz besonders die Stadt Stuttgart, die SportRegion Stuttgart und der Deutsche Judo-Bund hervorzuheben, die einen ganz großen Anteil zum Erfolg der Veranstaltung beitragen. Außerdem haben wir mit der Volksbank Stuttgart und der Krankenkasse BKK Scheufelen zwei ganz tolle und treue Partner, die uns bereits seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2018 zur Seite stehen. Wir sind uns absolut bewusst, dass dies in Zeiten von Corona und Energiekrise keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist. Weshalb wir ganz besonders dankbar für die gewährte Unterstützung sind.

Judo in BW: Hast du etwas, dass du unseren baden-württembergischen Sportlern und Sportlerinnen sagen möchtest?

Thomas Schmid: Ich drücke unseren baden-württembergischen Athleten/innen ganz fest die Daumen, dass sich alle ihre Erwartungen und Wünsche für die DEM erfüllen werden. Haut sie weg ;-).

Judo in BW: Was hast du persönlich in den letzten Jahren aus den Meisterschaften gelernt/mitgenommen?

Thomas Schmid: Es ist wirklich toll zu sehen, was man gemeinsam mit einem engagierten Team auf die Beine stellen kann und ich bin stolz darauf Teil dieser großen, hilfsbereiten Judo-Familie in Württemberg zu sein.

Judo in BW: Was war der schönste und der schlimmste Moment in Bezug auf die Veranstaltung?

Thomas Schmid: Der schlimmste Moment war während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 die leeren Zuschauerränge zu sehen. Da hat mein Herz echt geblutet. Demgegenüber steht der schönste Moment, als bei unserer ersten DEM im Jahr 2018 bereits eine lange Schlange von Zuschauern vor der SCHARRena auf die Hallenöffnung gewartet hat. Wenn sich das in diesem Jahr wiederholen könnte, wäre das das Schönste, was uns passieren könnte.

Judo in BW: Wird es eine weitere Deutsche EM in der SCHARRena geben?

Thomas Schmid: Wir haben den Zuschlag für die DEM noch für ein weiteres Jahr bis 2024 vom DJB erhalten. Von daher kann sich jeder noch auf eine weitere DEM im Januar 2024 in Stuttgart freuen.

Judo in BW: Was möchtest du unseren Lesern noch sagen?

Thomas Schmid: Wir würden uns sehr freuen, wenn wir viele Zuschauer/innen bei der DEM am 28.-29.01.2023 in der SCHARRena Stuttgart willkommen heißen dürften. Unterstützt den Judo-Sport in Württemberg und kommt nach Stuttgart zur DEM. Es erwartet Euch Judo der Extraklasse mit vielen deutschen Top-Stars. Lasst uns die SCHARRena gemeinsam in einen Hexenkessel verwandeln!

Judo in BW: Wir bedanken uns an dieser Stelle, im Namen von Judo in BW, bei dir und deinem Team! Für unsere Sportlerinnen und Sportler ist und war es immer ein ganz besonderes Erlebnis vor heimischem Publikum auf die Wettkampfmatte zu gehen.

Vielen Dank für den Blick hinter die Kulissen!
Wir wünschen euch optimale letzte Vorbereitungswochen und dann gutes Gelingen am Veranstaltungswochenende!

Allen Athletinnen und Athleten wünschen wir das Erreichen ihrer persönlich gesetzten Ziele!

Gez. Esther Pisch

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